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Wenn der neue Hund kommt…

Bevor das neue Familienmitglied kommt, sollten alle in der Familie damit einverstanden sein. Die meisten Hunde, die wir vermitteln, haben nicht viel Gutes erlebt. Die ersten Tage, Wochen, ja sogar Monate wird der neue Vierbeiner einiges in Ihrem Leben verändern. Vorab sollte folgende Sachen besorgt/vorbereitet werden:

-> Leine, Halsband & Geschirr
-> Wasser- und Futternapf
-> Futter
-> eine Decke
-> Hunde-Haftpflichtversicherung
-> Hundesteuer

In den Tierheimen werden die Hunde mit einfachen Trockenfutter gefüttert, es gibt kein einheitliches Futter, da sie oft auf Futterspenden angewiesen sind. In der Regel kennen die Hunde auch keine Leckerlis oder Kauknochen. Die Vergabe ist in den Tierheim nicht möglich und auch finanziell nicht umsetzbar.

Besorgen Sie sich Futterproben aus ihrem Futterhaus in Ihrer Umgebung. So können Sie in Ruhe ausprobieren, welches Futter der Hund mag. Füttern Sie nur kleine Mengen, 4-5 x über den Tag verteilt, damit sich der Magen langsam an unser hochwertiges deutsches Futter gewöhnen kann. Zu große Mengen können zu Durchfall führen. Auch ist eine Decke für die ersten Tage völlig ausreichend. Sie können somit feststellen, welche Vorlieben der Hund hat und das dementsprechende Körbchen oder die Decke einige Tage später erwerben. Die Hunde haben bis dahin auf Betonboden geschlafen.

Ganz wichtig und vor der Übernahme sollten Sie Ihren Hund versichert haben. Mit der Unterschrift des Schutzvertrages geht die Fellnase in Ihre Verantwortung über.

Wenn Sie einen Hund von uns übernommen haben, sichern Sie ihn doppelt, am Halsband und am Geschirr. Dies sollten Sie, bis Sie den Hund kennen und er eine Bindung zu Ihnen aufgebaut hat, auch so beibehalten. Auch sollte der Hund im Auto gesichert sein. Die Hunde sind oft durch die vielen neuen Eindrücke überfordert und ein unkontrollierter Sprung ins Freie kann für viel Aufregung und Ärger sorgen.

Viele Hunde sitzen schon seit Jahren in den Tierheimen, bis sie endlich eine Chance bekommen. Gehen Sie bitte davon aus, dass der Hund NICHT stubenrein ist. Gehen Sie alle 2-3 Stunden mit ihm raus und loben Sie ihn, wenn er sein Geschäft draussen verrichtet hat. Dies sollte noch mit einem kleinen Leckerli unterstützt werden.

Auch wenn der Hund schon viel Zeit im Tierheim verloren hat, so ist Ihr Mitleid mit Übernahme des Hundes sofort beendet. Selbstverständlich können Sie Ihr neues Familienmitglied verwöhnen, aber die Erziehung sollte dabei nicht vergessen und ab dem ersten Tag umgesetzt werden. Die Tierheimhunde lernen sehr schnell, wollen alles richtig machen und ihrem Menschen gefallen. In den ersten 4-6 Wochen legen Sie die Grundsteine für eine lebenslange und problemlose Freundschaft. Sie brauchen in der Regel nur leicht die Stimme zu erheben und ein klares NEIN auszusprechen, der Hund wird sofort reagieren.

Die ersten Tage sollten Sie dem Hund viel Zeit widmen, ihn an die neue Umgebung gewöhnen. Vermeiden Sie zu viel Trubel, führen Sie ihn mit viel Ruhe und Geduld in sein neues Leben ein. Auch sollten Sie die erste Zeit lange Spaziergänge vermeiden. Die Hunde sitzen oftmals nur in kleinen Zwingern, sind diese Aktivitäten nicht gewohnt und die Muskulatur ist diesen Ansprüchen nicht gewachsen.  Bei zu langen Ausflügen könnte ein Kreuzbandriss die Folge sein. Ein Aufenthalt in einer Tierklinik und eine OP wären für den Hund eine unnötige seelische und körperliche Belastung.

Wir bemühen uns immer eine richtige Einschätzung über das Verhalten des Hundes zu bekommen. Durch unsere Besuche in den Tierheimen und in enger Zusammenarbeit mit den Pflegepersonal und Tierärzten wird eine Beurteilung der Hunde verfasst. Trotzdem sind die meisten Hunde in den Tierheimen sehr nervös und gestresst. Die Enge der Zwinger, das laute Gebell von bis zu 350 Hunden und auch die Monotonie können manchmal zu einer ungenauen Beschreibung führen. Oft zeigen sich die Hunde von einer anderen Seite, als wir bzw. das Tierheimpersonal sie kennt. Die ersten Tage in ihrem neuen Zuhause verbringen die Hunde meistens mit einem ausgiebigen Nickerchen, sie erholen sich und danach blühen sie regelrecht auf. So mancher Hund, der von uns als ängstlich und unsicher eingestuft worden ist, entpuppt sich als Frohnatur. Wiederum andere sind mit der Umwelt und deren Einflüsse vollkommen überfordert. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl kann man die Hunde in die richtige Richtung lenken.

Da diese Hunde immer in einem Rudel leben, verfügen sie über ein hohes Sozialverhalten. Sie „sprechen“ die Hundesprache perfekt. Lassen Sie ihrem neuen Familienmitglied auch weiterhin die Möglichkeit mit anderen Hunden zu spielen. Eine Vermeidung solcher Kontakte kann auf Dauer zu Problemen führen.

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